Arequipa ist eine wunderschoene Stadt im Sueden Perus. Obwohl die zweitgroesste Stadt Perus, ist Arequipa viel friedlicher und malerischer als Lima. Und die Sonne scheint hier 360 Tage im Jahr. Wirklich! Die Stadt liegt zu Fuesse des Vulkans El Misti (5850, siehe Bild 1), und verdankt ihren Charme den kolonialen Gebaueden, die aus dem fuer die Region typischen weissen vulkanischen Gestein erbaut sind. Zu sehen gibt es neben dem fantastischen Plaza de Armas (Bild 2) auch den Convento de Santa Catalina, ein Nonnenkloster, das eine Stadt innerhalb der Stadt darstellt (Bild 3). Ebenfalls beruehmt ist die Mumie eines adeligen Inka Maedchens (Bild 4), das vor 500 Jahren zur Besaenftigung der Goetter von den Inkas auf einem Vulkan den Goettern geopfert wurde. Eine archaeologische Sensation, aber wenn man es genau bedenkt, ein unmenschliches Ritual. Juanita, so wurde die Mumie genannt, verbringt seither ihr Dasein bei Temperaturen unter Null - ausser wenn sie, wie es sich fuer eine Beruehmtheit gehoert, um die Welt jettet von Museum zu Museum.
29.08.2010
Arequipa - die Stadt am Fusse des Vulkans
Arequipa ist eine wunderschoene Stadt im Sueden Perus. Obwohl die zweitgroesste Stadt Perus, ist Arequipa viel friedlicher und malerischer als Lima. Und die Sonne scheint hier 360 Tage im Jahr. Wirklich! Die Stadt liegt zu Fuesse des Vulkans El Misti (5850, siehe Bild 1), und verdankt ihren Charme den kolonialen Gebaueden, die aus dem fuer die Region typischen weissen vulkanischen Gestein erbaut sind. Zu sehen gibt es neben dem fantastischen Plaza de Armas (Bild 2) auch den Convento de Santa Catalina, ein Nonnenkloster, das eine Stadt innerhalb der Stadt darstellt (Bild 3). Ebenfalls beruehmt ist die Mumie eines adeligen Inka Maedchens (Bild 4), das vor 500 Jahren zur Besaenftigung der Goetter von den Inkas auf einem Vulkan den Goettern geopfert wurde. Eine archaeologische Sensation, aber wenn man es genau bedenkt, ein unmenschliches Ritual. Juanita, so wurde die Mumie genannt, verbringt seither ihr Dasein bei Temperaturen unter Null - ausser wenn sie, wie es sich fuer eine Beruehmtheit gehoert, um die Welt jettet von Museum zu Museum.
26.08.2010
Lima: Riesenstadt mit Riesenproblemen
Zwischen 1940 und 1990 verzehnfachte sich die Einwohnerzahl der peruanischen Hauptstadt. Heute hat Lima 7.6 Millionen Einwohner. Wenn man bedenkt, dass Peru gesamthaft nur 28 Millionen Einwohner hat, und das Land damit mehr als doppelt so gross ist als Frankreich, wird klar, dass eine Stadt wie Lima ihre Probleme hat. Das Wachstum fuehrte nicht nur zum schier unkontrollierten geografischen Wachstum der Stadt - sichtbar in den pueblos jovenes, den Slums am Rande der Stadt - sondern auch zum massiven Anstieg des Verkehrs. Die Strassen Limas stammen groesstenteils aus der vormotorisierten Zeit, und Verkehrschaos ist vorprogrammiert. Es vergehet kaum eine Sekunde in der Stadt ohne Gehupe. Ampeln sind rar, und so versucht jeder Verkehrsteilnehmer, sich seinen Weg durch die Blechkolonne zu bahnen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Verkehrspolizisten und -polizistinnen sind omnipraesent, und die grossen Kreisel in der Innenstadt (teilweise 7-spurig!!!) werden von ihnen mit Trillerpfeife und boesem Blick einigermassen in Schach gehalten. Dazwischen versuchen Strassenhaendler, Schokoladen, Handtuecher, Kinderbuecher etc den wartenden Autos zu verkaufen. Auch Kinder sind dabei. Dies zeigt ein weiteres Problem auf: Kinderarbeit. Obwohl vom Staat verboten, ist die Kinderarbeit alles andere als ausgemerzt. Ein weiteres Problem ist die Kriminalitaet. Besonders beliebt - obwohl ich die Haeufigkeit nicht kenne - ist der Raub mittels fikitvem Taxi. Einsteigen, bitte, Sachen abliefern, aussteigen bitte. Hier gibt es unzaehlige Taxis. Besonders nachts ist Vorsicht geboten. Aber in den touristischen Distrikten ist die Polizei sehr praesent (ich habe in meinem Leben kumuliert noch nie so viele Polizisten gesehen wie in den 3 Wochen Peru).
19.08.2010
Santa Cruz Trek (4d 3n)
Mit einem Englaender zusammen habe ich soeben einen fantastischen Trek durch die Cordillera Blanca gemacht. Wir fuhren zuerst mit einem Colectivo (Minibus japanischer Bauart, bei dem die Regel gilt: Es hat immer noch 2 Plaetze frei. Nur einsteigen! :-) ) nach Yungay, dann mit einem anderen Colectivo ueber einen 4700 Meter hohen Pass nach Vaqueria (3900). Dort begann unser Trek, der schliesslich 4 Tage und 3 Naechte dauern sollte. In der ersten Nacht regnete es, der Regen wurde durch die Minustemperaturen schliesslich zu Rauhreif. Der zweite Tag dauerte geschlagene 8 Stunden. Dies einerseits, weil wir beide all unser Material dabei hatten (Zelt, Maetteli, Kocher, Schlafsack, Essen, Trinken etc, insgesamt 15kg je), und zweitens der Hoehepunkt des Treks - der 4750 Meter hohe Pass Punta Union - zu ueberqueren war. Total, und ich meine wirklich total, kaputt erreichten wir den Zeltplatz. Gerade noch reichte das Tageslicht, um Zelte aufzustellen, und das Nachtessen, 1kg altbewaehrte 2-minute Noodles , zuzubereiten. Die zweite Nacht, diesmal auf 4200 Metern ueber Meer, verbrachte ich, wenngleich uebermuede, unruhig. Am Morgen schliesslich war das Wasser in der Flasche gefroren. Minustemperaturen also. Der Daunenschlafsack hielt mich aber so warm, dass ich ihn nicht einmal geschlossen hatte. Ich sage nur: Danke Gaense! Der zweite Tag fuehrte uns ins Valle Santa Cruz und nach einem kurzen Abstecher ins Basislager des Alpamayo durch wuestenartig trockene Landschaft und an tiefblauen Seen vorbei zum Zeltplatz. Mein englischer Kollege war schliesslich so schlecht zwaeg, dass ich ihm trotz Rucksacktragen (Erinnerungen ans Militaer kamen auf) auf der Strecke am Abend einen Abtransport mit einem 1PS-Gefaehrt (Pferd) organisieren musste. So verbrachte ich die dritte Nacht alleine. Der Sternenhimmel war klar und trotz Halbmond waren die Sterne so klar und hell, dass ich einige Minuten der Kaelte und dem Ruf des Schlafsackes trotzen konnte. Noch immer suche in das Kreuz des Suedens. Der vierte und letzte Tag fuehrte das Tal hinunter ueber Stock und Stein, oftmals unterbrochen von Esel und Pferdekarawanen, die Unmengen von Waren hinauftransportierten. In Cachapampa angekommen erneut ein Colectivo, diesmal ein normales Taxi (vorne 3, hinten 4, im Laderaum neben Unmengen von Waren nochmals ein Gast). Bevor wir starten konnten, explodierte allerdings noch ein Reifen und Pneu, aber der Fahrer wechselte diesen fachgerecht und schnell. Genaueres Hinblicken offenbarte, dass der alte Pneu schon so durchgefahren war, dass die Karkasse sichtbar war. Ein Abstecher in ein Dorf ("un ratito", also: nur kurz), um Wahlpropaganda zu verteilen (im Oktober sind Lokalwahlen, und alle Hauswaende mit den Slogans der Kandidaten bemalt (Schlagwoerter sind "contra la corrupcion" oder "cambio para todos"), und mit der Dorfbevoelkerung zu sprechen, und schon gings unserem Ziel zu: Caraz. Dort nochmals auf ein anderes Colectivo umsteigen, und endlich in Huaraz eine lang ersehnte Dusche nehmen. Ich erinnere mich an eine alte Trekkerweisheit: Je brauner das Wasser nach dem Trek, desto besser war der Trek. Stimmt!
14.08.2010
Wozu in die Ferne schweifen?
"Wozu in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah!" schrieb Goethe. Ich folge heute seinem Rat, und wer wuerde das nicht an meiner Stelle? Bei einer solchen Aussicht von der Terrasse meines Hotels aus? Der abgebildete Berg heisst Ranrapalca (6162), und ist nur einer von 17 Schneebergen (!), die von hier aus sichtbar sind. Die Namen sind durchwegs schwierig zu merken, und wohl auch auszusprechen. Sie kommen mehrheitlich aus der heutigen Form der indigenen Sprache der Inkas, dem Quetschua. So kann ich beim Zmorge in aller Ruhe die Aussicht geniessen, ohne mit zitternden Haenden in einem Biwack in einer schneebedeckten Wand mir den A... abzufrieren. Mit dieser Aussicht begnuege ich mich also heute, und mache rein gar nix. Etwa so wie die Touris in Grindelwald, die mit dem Feldstecher die Haenge des Eigers zumindest im Geiste besteigen. So geht das.
13.08.2010
Laguna 69
Ich weiss nicht, ob sich hier jemand einen Scherz erlaubt hat, oder ob der See tatsaechlich der 69. war bei der Kartografierung. Jedenfalls war der Ausflug zu diesem See ein absolutes Highlight. Die Farbe ist ein tuerkisblau, wie ich es noch nie gesehen habe. Der Kontrast zu den schneebedeckten Bergen im Hintergrund faellt dashalb noch spektakulaerer aus. Da waren das fruehe Aufstehen um 5 Uhr und der wunderschoene, dreistuendige aber wegen der Hoehe doch recht harte Aufstieg auf 4600 Meter vergessen. Mit einer Gruppe von unternehmungslustigen und froehlichen Israelis (alle nach 3+ Jahren im Militaer topfit) und lustigen Briten war es auch ein gesellschaftliches Erlebnis. Langsam merke ich, dass mein Koerper sich an die Hoehe gewoehnt, wenngleich das Atmen und der Puls schon schneller sind als in heimischen Gefilden. Jetzt fehlt noch ein Tuerli, dann fuehle ich mich fit fuer den Trek, der in einigen Tagen starten kann.
09.08.2010
Laguna Llaca (4474 M.u.M.)
Heute ging's mit dem Taxi von Huaraz (3100) zu der Laguna Llaca (4474) hoch. Die Strasse haette jedem Toyota-Konstrukteur Angstschweiss gebracht, doch unser Taxifahrer fuhr unbeirrt durch kleine Doerfer hoch zum See. Die Strasse wurde zunehmends schlechter. Der Fahrer hat meiner Meinung nach seinen Beruf verfehlt. Ohne Ruecksicht auf Schweine, Menschen, Schlagloecher, die Achse des Autos etc fuhr er einem Rallye-Fahrer gleich hoch. Es war sehr unterhaltsam, und die meiste Zeit verbrachte ich ohnehin in der Luft.
Der See ist wunderschoen, und wird zu meinem Erstaunen nicht fuer hydroelektrische Energiegewinnung genutzt. Umso naturbelassener ist er. Hinter ihm tuermen sich die ersten Sechstausender der Cordillera Blanca. Ein Kondor zog ueber uns die Kreise, wir stiegen noch etwas hoeher, zumeist auf weglosem Terrain durch Schutthalten und der Kreislauf machte diesen Hoehensprung erstaunlich gut mit. Ein bisschen Kopfschmerzen hatte ich dann aber doch. Immerhin ist es erst mein zweiter Tag in den Bergen, und auf Matterhornhoehe befinde ich mich nur selten.
Die geplante Huayhuash-Tour (ca 10 Tage) bin ich zur Zeit am aufgleisen. Ca. am 13 koennte es losgehen, ich suche noch nach anderen Touris.
08.08.2010
Unter Sechstausendern
Die Aussicht von Huaraz aus ist grossartig. Heute habe ich den ersten Spaziergang zu Prae-Inkaruinen in der Naehe von Huaraz gemacht. An kleinen Doerfern vorbei, in denen die Menschen so leben wie vor hunderten von Jahren. Alle hatten ein Laecheln auf dem Gesicht, auch wenn das Leben hier oben kein Zuckerschlecken ist. Schweine, Huehner, Ackerbau, Esel sind hier die Einnahmequellen. Und die Aussicht auf den Sechstausender Huascaran (siehe Bild) ist traumhaft. Auch hier steigt die Schneegrenze wegen der Klimaerwaermung immer hoeher. Und wenn dann mal kein Schnee mehr auf den Bergen der Cordillera Blance sitzt, dann wird das Leben hier unertraeglich. Kein Schnee = kein Wasserspeicher = keine Landwirtschaft.
04.08.2010
Lima
Ich bin gesund und muede in Lima angekommen. Eine kleine Stadttour zu Fuss hat mir bereits einige Einblicke in die peruanische Hauptstadt gewaehrt. Erstens: Ich lebe noch! Das ist nicht ganz selbstverstaendlich, denn auf den grossen Strassen herrschen wahrhaft darwinistische Verhaeltnisse. Es gibt kaum Ampeln, und die Rechtsvortrittsregeln werden sehr flexibel ausgelegt. Survival of the fittest! Zweitens: Mit Spanisch geht's erstaunlich gut, immerhin konnte ich bereits mit einigen Peruanern und Peruanerinnen Kontakte knuepfen. Und Drittens: die Sonne habe ich heute - zwar versteckt hinter dem fuer die Saison typischen Hochnebel - auch kurz gespuert. Lima ist grau in grau: Der Hochnebel geht nahtlos ins ebenso graue Meer ueber, und das Grau der Betonkloetze passt sich wunderbar ins Bild. Aber die Stadt strahlt einen Charme aus, das unaufhoerliche Gehupe, die Strassenverkaeufer, die Bauarbeiter, die ich hauptsaechlich bei der Mittagspause gesehen habe und die verschiedenen ethnischen Einschlaege der Menschen. Es faegt. Morgen erkundige ich die Innenstadt.
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